Mein Keller quillt über von Zeug, das ich zwar eigentlich nicht mehr brauche, aber das auch zu schade zum Wegwerfen ist. Beim Entrümpeln habe ich auch zwei alte PVC Schreibtischunterlagen gefunden. Super, dachte ich, probiere ich doch mal aus, ob die sich zum darauf Malen eignen. Ich experimentiere sowieso lieber herum, als mich an Malanleitungen zu halten.
Transparenz im Kunstwerk
Gedacht, getan. Ziemlich schnell kam mir die Idee, dass ich die Transparenz der Unterlage für mich nutzen könnte. Offenbar ist mir das im fertigen Kunstwerk ziemlich gut gelungen. Als jedenfalls mein Mann das Bild zum ersten Mal gesehen hat, hat er zunächst den abstrakten Patina-Effekt bewundert, bevor er sich regelrecht erschreckt hat, als er das Licht angemacht und das Gesicht dahinter entdeckt hat.
Kunst und Poesie
Aber ganz zurück zum Anfang. Was macht man also mit einer transparenten Schreibtischunterlage aus PVC? Na logisch! Erstmal zerkratzen. Aber mit Struktur natürlich. Genau genommen habe ich Worte in die Oberfläche geritzt, Poesie. Ich liebe die Kombination aus Kunst und Poesie. Ein Bild sagt zwar mehr als tausend Worte, aber nur Worte schaffen es, eigene Bilder im Kopf zu erzeugen. Beides zusammen kann verschiedene Ebenen transportieren, woraus beim Betrachter eine ganz eigene Vorstellung entsteht.
Verraten werde ich hier nicht, was ich auf das Bild geschrieben habe, weil das Entdecken und herausfinden, was dort steht, Teil der Erfahrung beim Betrachten des Gemäldes sein soll. Schreib gern in die Kommentare, wenn du eine Idee hast, was ich geschrieben haben könnte.
Herausforderungen in der Porträtmalerei
Die nächste Herausforderung war das Porträt auf der Rückseite. Um meine Porträts möglichst realistisch zu malen, nutze ich gern ein Bild als Vorlage. Aber wo kriege ich das her? Bitte nicht lachen, wenn ich verrate, dass ich dafür ein Selfie von mir hinter der Duschwand gemacht habe. Mit dieser Vorlage konnte ich das Bild auf die Rückseite malen. Allerdings war dies durch die nicht-saugende Oberfläche des PVC nicht ganz einfach. Die Farbverläufe vernünftig hinzubekommen, war dadurch schwieriger. Falls du einer glatten Oberfläche malen möchtest, solltest du das also bedenken.
Rosteffekt mit verschiedenen Farbschichten erzielen
Auf der Vorderseite konnte ich mich schließlich austoben. Hier habe ich mir einen abstrakten Rosteffekt vorgestellt. Da ich aber nicht die entsprechenden Materialien hatte, um diesen unkompliziert herzustellen, habe ich mit verschiedenen Farbschichten gearbeitet. Einfacher erreichst du das mit einer Metallgrundierung und Oxidationsmittel. Weil diese Materialien aber ziemlich teuer sein können, gab es bei mir eine Farbschlacht: blau, rot, gelb, braun, ein paar Akzente in Gold und tadaaaa – schon schaut das Kunstwerk aus wie ein gewöhnliches abstraktes Gemälde mit Patina-Optik. Nur wenn man genauer hinsieht …
Verrate mir gern in den Kommentaren, was du von der Idee hältst und ob du dir so ein Bild in die Wohnung hängen würdest. Kaufen kannst du das Bild hier.